Amiens, 2021/22, Paula Meißner

 

Grundinformationen:

  • Name: Paula Meißner
  • Hochschule: Université de Picardie Jules Verne
  • Stadt, Land: Amiens, Frankreich
  • Zeitraum: 10. September 2021 bis 13. Januar 2022

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Für den Aufenthalt nützliche Links:

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Belegte Kurse:

Kurstitel
Kurssprache
BA/MA
ECTS
Beschreibung
FLE Langue B1 Französisch BA 4 Sprachkurs Französisch
FLE Culture B1 Französisch BA 4 Sprachkurs Französisch
UE 256 US History from 1860 to 1941 Englisch BA 3 US Geschichte (1861-1941)
UE 711 Business English Englisch MA 4 Kurs zu Gender, Race, etc. in Unternehmen
UE 249 Victorian Literature: Dr Jekyll and Mr Hyde and The Picture of Dorian Gray Englisch BA 3 Viktorianische Literatur
UE 356 Victorian Britain Englisch BA 2 Viktorianische Geschichte
UE 526 Ends of Empire: A Political and Cultural History of Contemporary Britain Englisch MA 5 Kurs zu Brexit und Dokumenten des 1. und 2. Weltkriegs in den Archieven in Amiens
UE 376 Shakespeare Englisch BA 2 Shakespeares As You Like It
UE 266 Civilisation Commonwealth Englisch BA 2 Geschichte des Commonwealth allgemein
UE 356 Civilisation Commonwealth (Canada) Englisch BA 1 Geschichte des Commonwealth mit Fokus auf Kanada
UE 356 Civilisation Commonwealth (Africa) Englisch BA 1 Geschichte des Commonwealth mit Fokus auf Afrika
EC 130 Néerlandais 1 Französisch BA 3 Sprachkurs Niederländisch
Kommentar zur Kurswahl:

Ich wollte am Anfang mehr Kurse auf Französisch machen, habe mich dann jedoch kurzfristig dagegen und für mehr englische Kurse entschieden. In Frankreich gibt es oft keinerlei PowerPoint-Folien, die die Vorlesungen begleiten, und es wird wenig von den Professor:innen auf E-Learning hochgeladen, sodass meist alles Klausurrelevante mitgeschrieben werden muss. Dafür ist meiner Meinung nach ein B2, wenn nicht sogar C1-Level notwendig. Es gibt natürlich von Dozent:in zu Dozent:in Unterschiede, aber gerade die Kurse im Bereich Politik, von denen ich mir ein paar angeschaut habe, hätte ich nicht ohne die Hilfe von Muttersprachler:innen meistern können.

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Bewerbungsverfahren an der Hochschule:

Nachdem ich einen Bewerbungsplatz an der Hochschule erhalten hatte, bekam ich eine E-Mail vom International Office in Amiens, in der alle Dokumente aufgelistet waren, die der Gastuni zugeschickt werden mussten. Darunter war eine Online-Bewerbung, die als PDF exportiert werden musste, und die Dokumente für das Wohnheim. Alle Dokumente sollten dann gesammelt per E-Mail an die Ansprechpartner:innen geschickt werden, die sich im Homeoffice befanden.

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Anreise:

Ich bin mit dem Zug aus Berlin angereist (um die 11bis 12 Stunden). In Frankreich habe ich mir dann die Carte Jeune (49 Euro) geholt, um reduzierte Preise (30%) auf die Züge zu bekommen. Außerdem gibt es immer große Frühbucherrabatte und es gibt auch manchmal Preisaktionen (gerade zu Weihnachten, Black Friday, etc.).

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Organisatorisches

Ich habe eine Hausratsversicherung abgeschlossen (Smeno), die von der Residence empfohlen wurde. Dies ist aber einfach vor Ort bzw. online zu erledigen.

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Empfang an der Partnerhochschule, Einschreibung, Campus und Studienort:

Zu Anfang ist es in Amiens etwas chaotisch. Ich hatte meine Anreisezeit vorher per Google Forms richtig angegeben, aber es kam trotzdem zu Schwierigkeiten und niemand hatte mit mir gerechnet. Ich würde empfehlen zwischen 8 und 17 Uhr unter der Woche anzukommen, um ganz sicher zu sein, dass auch jemand vom Sekretariat vor Ort ist. Das Internet muss an der Rezeption erfragt werden, dann bekommt man einen Code, um sich anzumelden. Meine erste Miete musste ich in der Stadt in einem CROUS-Office bezahlen, weil die Webseite noch nicht richtig funktioniert hat, aber danach ging das auch problemlos online. Außerdem muss eine Hausratsversicherung abgeschlossen werden. (Meine Kaution habe ich aber nach Auszug sehr schnell zurück bekommen, was sehr positiv war.)

Um das Studium richtig beginnen zu können, musste ich mir im International Office einen Willkommensbeutel abholen, in dem sich mein Studierendenausweis befand. Diesen brauchte ich um mein Email-Konto und das ENT-Portal zu aktivieren. Über das ENT-Portal ist es möglich auf alle wichtigen Seiten zu gelangen. Für Kurse konnte ich mich in Amiens nicht wie in Magdeburg einschreiben, sondern musste im Kursverzeichnis nachschauen, wann die gewünschten Kurse stattfanden, und dann in den Vorlesungen die Dozent:innen ansprechen, ob ich den Kurs besuchen durfte. Diese haben mich dann manuell zu den E-Learning-Kursen hinzugefügt.

Auch wird der FLE-Kurs (Französische Kultur und Sprache) von der Uni für die Erasmus- Studierenden organisiert. Es ist auch möglich den FOU Kurs (Crashkurs Französisch) zu besuchen, für den ganz zu Anfang ein Test durchgeführt wird, durch den man in französische Levels eingeteilt wird. Sowohl FOU als auch FLE sind sehr zu empfehlen, weil man sehr viel lernt und dort auch andere Erasmus-Studierende kennenlernt und somit erste Kontakte knüpfen kann. Bei mir war nur die Zeitspanne des FOU etwas blöd gewählt, sodass er sich mit der ersten Kurswoche überschnitten hat. Letztendlich war es nicht so schlimm eine Woche zu verpassen, aber es macht am Anfang doch etwas unruhig. Vom International Office hatten wir drei bis vier Wochen Zeit, um unsere endgültigen Kursbelegungen abzugeben, weswegen es auch möglich war ein paar Kurse auszuprobieren und sich danach erst festzulegen.

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Studium an der Partnerhochschule:

Ich habe mich schlussendlich doch für mehr Kurse auf Englisch als auf Französisch entschieden. Dies ist vor allem dem geschuldet, dass in Amiens das ganze Lernmaterial mitgeschrieben werden muss, wofür mein Französisch-Level nicht ausreichte. Allerdings fand ich auch die englischen Kurse sehr interessant. Es wird in Amiens vermehrt Commonwealth-Geschichte und -Politik unterrichtet. Auch hat die Universität in Amiens ein sehr breites Angebot an Fremdsprachen und so habe ich auch einen Niederländisch-Kurs besucht.

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Prüfungen:

Meine Prüfungen fanden teils online, größtenteils aber in Präsenz statt. Einige waren in der letzten Dezemberwoche vor den Ferien, andere im Januar. Viele der Erasmus-Studierenden aus anderen Ländern kehren nach Weihnachten nicht mehr nach Amiens zurück, und versuchen die Prüfungen, die Kommiliton:innen im Januar schreiben würden (bei mir waren das fünf), vorzuziehen bzw. online zu schreiben. Das hätte ich auch gerne getan, aber war letztendlich zu unflexibel. Es ist etwas nervig für zwei Wochen die lange Reise nochmal zu machen, aber wenn man im Anschluss sowieso noch in Frankreich herumreisen oder ein Praktikum machen will, lohnt es sich auch mehr nach Weihnachten nochmal nach Amiens zurückzukommen. Bei den englischsprachigen Kursen hatten die meisten Prüfungen die Form von historischen Kommentaren, die ich vorher vor allem aus dem Geschichts-Abitur kannte.

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Wohnen, Nahverkehr, Freizeit und Alltag:

Ich war in der Residence Castillon untergebracht, die sehr nah an der Citadelle, dem Campus der Sprachenstudiengänge, ist. An sich sind diese Wohnheime total okay, für die kurze Zeit, die man sich dort aufhält. Das Einzige was mich am Ende echt genervt hat, waren die ständigen Feueralarme (min. 1 x pro Woche), aber auch damit kommt man zurecht. Die Feueralarme gab es auch vor allem vermehrt in der Residence Castillon und nicht in den anderen Wohnheimen.

Ich bin während meiner Zeit in Amiens viel in der Umgebung herumgereist. Neben Paris gibt es auch die Städte Rouen und Lille, die gut zu erreichen sind und die ich beide sehr schön finde. Auch das Meer ist nicht so weit entfernt, auch wenn es da teilweise recht schwer ist ohne Auto hinzukommen. Außerdem sind am Samstag die Busse kostenlos (nicht nur in Amiens, sondern in vielen französischen Städten), was für Ausflüge, aber auch für größere Einkäufe super ist.

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Warum eignet sich die Universität besonders für CE-Studierende?

Ich habe beschlossen, mich während meines Auslandsstudiums auf Politik und internationale Beziehungen zu spezialisieren und außerdem mein französisches Hörverstehen zu verbessern. Die Universität Amiens bietet ein breites Spektrum an politischen und historischen Kursen über das Commonwealth und die USA an, was dazu beigetragen hat, meine sehr europäisch geprägte Ausbildung ein wenig zu erweitern. Amiens ist auch eine sehr internationale Universität. Insbesondere die Citadelle bietet ein breites Spektrum an interkulturellem Austausch und Möglichkeiten, den eigenen Blickwinkel zu erweitern, da sie auch ohne die Erasmus-Studierenden sehr international aufgestellt ist. Zudem bietet die Universität auch Sprachen an, die an der OVGU nicht verfügbar sind.

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Fazit:

Die Université de Picardie Jules Verne ist anders als deutsche Universitäten. Alles wirkt viel "verschulter" (weniger Anspruch auf Wissenschaftlichkeit, kleine Modulgröße mit wenig Eigenleistung, viel Präsenzzeit an der Uni). Gerade während der Pandemie war es aber angenehm, dass die Kurse durchgängig in Präsenz stattfanden und ich das Auslandssemester nicht in meinem kleinen Wohnheimzimmer verbringen musste. Auch die vielen Ausflüge in kleine französische Städte und das Kennenlernen anderer Erasmus-Studierender machten die Erfahrung zu etwas Besonderem, sodass ich den Austausch in Amiens nur weiterempfehlen kann.

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Letzte Änderung: 21.04.2022 - Ansprechpartner: Webmaster