A Kulturwissenschaftlicher Pflichtbereich

In den vier kulturwissenschaftlichen Pflichtmodulen

werden kulturelle Konzeptionen in exemplarischen literarischen, sozialen, politischen und geschlechtsspezifischen Bereichen vermittelt. Die Studierenden erlernen hier die Analyse und Darstellung historischer und gegenwartsbezogener Lebenswelten sowie kulturräumlich-kollektiver Standardisierungen.

Das Veranstaltungsangebot wird hauptsächlich von der Fakultät für Humanwissenschaften (FHW), insbesondere von der Anglistik, unterbreitet. Weitere Seminare werden ggf. seitens der Germanistik, Philosophie, Geschichte, Politik und Soziologie geöffnet.

 

Kultur und Identität/Culture and Identity

Im Prüfungsmodul PM 1 wird in der Pflichtveranstaltung "Introduction to Cultural Studies" zunächst ein Grundwissen um Kultur, Theorien und Methoden der Kulturwissenschaften resp. Cultural Studies sowie Kulturkonzepte bereitgestellt. Die Einführungsveranstaltung wird immer im Wintersemester angeboten und schließt mit einer 90-minütigen Klausur ab (6 CP). In einem weiteren Seminar (4 CP) werden Fragen um Identität (z.B. Ethnizität, Gender, Klasse, Nation, etc.), Selbstkonstitution, Selbstdeutung, Selbstdarstellung und Selbstreflexion in verschiedenen Repräsentationsformen betrachtet. Das Kursangebot umfasst z.B. Seminare wie "Inventing the Self", "Australian Identity in Film", "Issues of Identity in Harry Potter" oder "Continental Traits in English Culture and Literature". Eine Übung zum wissenschaftlichen Arbeiten komplettiert das Modul. Der Abschluss von PM 1 wird in den ersten zwei Studiensemestern empfohlen.

 

Kulturelles Gedächtnis/Cultural Memory

Aufbauend auf einem wertfreien Verständnis von Kultur als eines "geographischen und politischen Großgebildes" (Aleida Assmann), dessen Einheit in bestimmten Sprachen, Mentalitäten, Kunst- und Lebensformen besteht, vermittelt das Modul PM 2 die Gegenstände des kollektiven Gedächtnisses und anderer individueller Formen der Erinnerungskultur anhand differenzierter Herangehensweisen und Konzepte, die an der Grundfrage ausgerichtet sind, wie wir Vergangenes in der Gegenwart erfahrbar machen. Zentrale Aspekte umfassen beispielsweise kulturelles Erbe, Erinnerungsorte, materiale Kultur oder Geschichte der Zensur. Es müssen zwei Veranstaltungen besucht werden, z.B. zu den Themen "Media and Memory Culture", Exhibition Culture, "Narratives of the First World War" oder "Holocaust in Fiction". Der Abschluss von PM 2 wird bis zum 5. Fachsemester empfohlen.

 

Zeit und Raum/Time and Space

In weiteren zwei Veranstaltungen des Moduls PM 3 geht es um die Dimensionen physischer Grundlagen menschlicher Existenz und ihrer Rolle in Literatur und Gesellschaft, die den Handlungsrahmen unserer Gesellschaften und unserer individuellen Entfaltung bestimmen. Neben literarischen und linguistischen Landschaften stehen vor allem Stadtdiskurse im Zentrum des Interesses, z.B. "Transforming Cities", "Neo-Victorian Cities" oder "The English Garden as Intercultural Space" . Seminare zum Thema Zeit betreffen u.a. Fragen zur Historiographie, wie in historiographischer Metafiktion oder historischen Romanen. Der Abschluss der beiden Seminare in PM 3 wird bis zum 5. Fachsemester empfohlen.

 

Natur-Kultur Interaktion/Nature-Culture Interface

Das Modul PM 4 zielt auf die vielschichtigen Interaktionsmöglichkeiten zwischen Gesellschaft und Umwelt, ihre destruktiven, aber auch konstruktiven Formen der Verflechtung in Nachhaltigkeitskonzepten, aber auch ihrer Bewertung in literarischen Texten, in Filmen und anderen kulturellen Artefakten. Hier geht es also u.a. um die Darstellung und Reflexion von Natur-Kultur-Konflikten in unterschiedlichen Medien. Veranstaltungen sind beispielsweise "Eco-Critical Disaster Narratives", ""The Human, Non-Human, and Posthuman" oder "Why Look at Animals? Exploring Magdeburg Zoo". Da dieses Modul gerade Problemstellungen im Interaktionsbereich von Geistes-, Sozial-, Natur-, und Ingenieurwissenschaften betreffen, wird empfohlen PM 4 erst ab dem 6. Fachsemester zu belegen.

Letzte Änderung: 15.04.2021 - Ansprechpartner: Carsten Kullmann